Die Papaya ist ein bis zu 6 bis 8m hohes, fingerblättriges Melonenbaumgewächs und gehört zur Familie der Caricaceaen (Melonenbaumgewächsen), dass im tropischen und subtropischen Südamerika vom Ursprung zu Hause ist und den Namen Papaya aus der Sprache der Arawak-Indianer bekam.
Bei den lateinamerikanischen Ureinwohnern galten Papayas bereits lange vor Ankunft der Spanier als besonders geschätzte Früchte.
Spanische Seefahrer brachten zu Beginn des 16. Jahrhunderts seine Früchte erstmals auch in andere Teile Mittelamerikas, nach Westafrika und Asien.
Christoph Kolumbus nannte damals die Pflanze „Baum des Lebens“.
Die bedeutendsten Anbaugebiete liegen heute in Teilen Afrikas, China, in den US-Bundesstaaten Florida und Hawaii, Indien, Japan, im Karibikraum, Sri Lanka, Thailand und in weiten Teilen Südamerikas. In den Produktionsländern erreichen Papayen ein Gewicht von bis zu 8kg je nach Sorte, im europäischen Fruchthandel erhältlichen Exemplare wiegen jedoch „nur“ zwischen 500-1000g.
Familie
Caricaceae, Melonenbaumgewächse Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Lokale Namen oder internationale Handelsbezeichnungen
deutsch: Papaya; span.: papaya, fruta bomba; franz.: papayer; engl.: papaya, tree melon;
port.: mamao; Asien: Loko, kapaya, tapaya (Südostasien)
Habitus, Blätter, Blüten
Die Papaya-Pflanze ist ein bis zu 8m hohes, bei manchen Urformen bis 10m, meist unverzweigtes Kraut mit schopfartiger Krone.
Auch wenn die Früchte und die Pflanze aufgrund Ihrer Größe „Melonenbaum“ genannt werden, sind sie weder Melone, noch Baum, Strauch oder Staude, sie gilt botanisch aufgrund der fehlenden Stammverholzung, der Wuchsform und der Langlebigkeit als Kraut, manche sprechen auch von einem „baumförmigen Kraut“.
Der fleischig-weichholzige Stamm trägt einen Schopf, dessen große Blätter sind gestielt und die Blattspreite besitzt einen Durchmesser von 50 bis 70 cm mit einer tiefen, handförmigen, meist 7teiligen Lappung.
Die Laubblätter sind um den Stamm spiralförmig angeordnet und werden von der Pflanze kontinuierlich nach einer gewissen Zeit trocken abgeworfen. Somit trägt der Stamm, nachdem er unten kahl ist, oben einen „Schopf“ aus Blättern. Am Stamm bleiben Blattnarben der abgefallenen Blätter deutlich sichtbar erhalten.
Papaya-Pflanzen sind zweihäusig (getrenntgeschlechtlich) oder hermaphroditisch (zwittrig) und produzieren nur männliche, weibliche oder bisexuelle Blüten.
Aus den Blattachseln entspringen bei den weiblichen Pflanzen große, kurzgestielte und weiß-wächserne Blüten, während bei den männlichen Vertretern langgestielte, rispenartige Blütenstände mit weißen, trichterförmigen Blüten hervorgehen.
Es gibt auch mittlerweile viele Sorten im Anbau mit zwittrigen Blütenständen (Sorte „Solo“), welche somit selbstbestäubend sind und nicht wie bei den anderen Sorten kreuzbestäubt werden müssen.
Papaya (Carica papaya) / wichtige Handels-Sorten
Solo häufigste und wichtigste Sorte im Handel, produziert keinen männlichen Baum, meist rötlich-orangenfarbenes Fruchtfleisch, Birnenform
Früchte
Papayen können je nach Sorte eine eiförmige, kugelige oder birnenförmige/keulenartige Form aufweisen. Sogar die Farbe ihrer dünnen, glatten, ledrigen Schale variiert nicht selten von gelb über grün bis zu schrillem Orange. Reife Papayen erkennt man nicht nur daran, dass ihre Schale auf leichtem Fingerdruck nachgibt, auch braune Flecken auf der Außenhaut lassen auf ihre geschmackliche reife und nicht auf Qualitätsminderung schließen.
Das blassgelbe bis lachsrote Fruchtfleisch der unterschiedlichen Sorten hat eine kürbisähnliche Konsistenz und enthält einen Hohlraum oder auch zentrale Samenhöhle, welche mit zahlreichen feuchten, metallisch-schwarzen, pfefferkorngroßen Kernen gefüllt ist.
Je nach Anbaugebiet, klimatisch, vorherrschenden Bedingungen und Sorte, beginnen die Pflanzen nach der Aussaat in bereits 6-12 Monaten die ersten Früchte zu tragen. Die einzelnen Früchte reifen in etwa 5 bis 9 Monaten aus und werden anschließend geerntet.
Reife Papayen duften nach Aprikosen, sind überaus saftig und schmecken auch je nach Sorte und Herkunft wie eine Mischung aus Birnen und Melonen, aber durchaus auch in die Richtung wie Himbeeren und Waldmeister.
Papayakerne sind „noch“ für den Europäer ungenießbar, da sie einen leicht beißend scharfen Geschmack, ähnlich frischer Kapuzinerkresse haben, können aber durch ihr Geschmacksprofil im getrockneten Zustand auch als Alternative zu schwarzem Pfeffer verwendet werden.
Hauptinhaltsstoffe
Aminosäuren, Biotin, Calcium, Carotinoide, Eisen, sehr hoher Kaliumgehalt, Magnesium, Papain, Phosphor, Provitamin A, Vitamin B1, B2, C (ca. 56mg/100g) und E.
In Konkurrenz zu reifen Papayen ist der Vitamingehalt unreifer Ware zwar deutlich niedriger, dafür liegt der Papain-Anteil wesentlich höher.
Papain ist ein Eiweiß spaltendes Enzym, das in seiner Wirkung dem Pepsin der Hauptzellen des Magenfundus entspricht. Im Gegensatz zum Pepsin wirkt es im sauren und alkalischen Bereich. Man nutzt es in Fertigpräparaten erfolgreich bei Verdauungsbeschwerden, die vor allem auf eine Minderung der Eiweißverdauung zurückzuführen sind, die z. B. auf einem Pepsinmangel beruhen. Da auch die Bauchspeicheldrüse eiweißverdauende Enzyme bildet (Trypsin, Chymotrypsin, Elastase), können auch bauchspeicheldrüsenbedingte Verdauungsbeschwerden durch Papaingabe gelindert werden.
Weiterhin sind Kombinationspräparate im Handel, die bei verschiedenen Entzündungen, Ödemen und Schwellungen nach Verletzung und Operationen Linderung versprechen. Die Enzyme sollen entzündliche Stoffwechselprodukte beschleunigt abbauen und die Fließgeschwindigkeit des Blutes verbessern. Ihr Einsatz erfolgt insbesondere zur begleitenden Langzeitbehandlung bei Tumoren und während einer Strahlentherapie. Dies wird aber kritisch gesehen. Isoliertes Chymopapain wird zur Injektionsbehandlung von Bandscheibenschäden eingesetzt
Papayen werden frisch konsumiert oder als Süßspeisen zu Speiseeis, Fruchtsalat, Pürees oder zu Cocktails und Käsebeilagen verarbeitet.
Papayen die zum Frisch- oder Sofortverzehr bestimmt sind, werden zuerst halbiert, dann löffelt man die schwarzen Kerne aus und schließlich wird das Fruchtfleisch mit einem scharfen Messer von der Schale getrennt.
Zur Geschmacksverbesserung kann man Himbeersirup, Limettensaft, Orangenlikör oder auch Weinbrand „würzen“.
Frische Früchte der Papaya können nicht nur zur Herstellung von gelierenden Speisen verwendet werden, da ihr eiweißspaltendes Enzym Papain ein Steifwerden verhindert. Mit diesem Papain, dass sich auch im leicht schleimigen Kerngehäuse und in den Blättern.
befindet, lässt sich jedoch zähes Fleisch mürbemachen, indem man es wenige Stunden vor der Zubereitung gründlich mit Papayamus einreibt oder fest in Papayablätter einwickelt.
Zähes Kochfleisch, dessen Gardauer aus Zeitgründen gekürzt werden muss, wird viel schneller weich, wenn man es gemeinsam mit einem fest verschlossenen Topf gart, der nur wenig, salzlosen Fond beinhalten sollte.
Im Handel findet man auch immer wieder sogenannte Gemüsepapayen, hierbei handelt es sich nicht um eine besondere Sorte, sondern nur um unreif „grün“ geerntete Früchte.
Man kann sie dann wie Gemüse verarbeiten und z.B. für Chutneys, Currys, und Salsas verwenden.
Bei einer optimalen Raumtemperatur von +10°C bis 12°C können reife Papayas bis zu 3 Wochen lang gelagert werden.
Zu beachten ist, dass die Frucht kaum nachreift. Es sollte also beim Kauf unbedingt auf die nötige Reife geachtet werden. Diese kann an der Farbe (gelb, orange oder rötlich verfärbt) und vor allem an der Festigkeit erkennen. Je leichter sich die Frucht mit dem Finger eindrücken lässt, desto reifer. Auf den Märkten z.B. in Südamerika werden die Früchte mehrmals der Länge nach bis leicht in das Fruchtfleisch hinein aufgeritzt angeboten. Diese Prozedur versetzt die Früchte in eine Art Stresssituation, die zur Folge hat, dass überdurchschnittlich viel Ethylen freigesetzt wird, das den Nachreifeprozess fördert. Als Verbraucher kann man diese Vorgehensweise bei noch nicht ganz reifer Ware auch hier bei uns nachahmen. So präparierte Früchte reifen bei etwa 25° C in einen gasdichten Plastikbeutel (z.B. verschließbarer Gefrierbeutel) verpackt oder in Papier eingewickelt innerhalb kürzester Zeit nach.
Zu früh geerntete Papayas bleiben grün und reifen nicht nach.