Die Echte Guave (Psidium guajava)

ALLGEMEINE HERKUNFT KULTURGESCHICHTE

Das Ursprungsgebiet der Guaven soll in Haiti liegen, aber zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde sie durch die Seefahrer in nahezu alle Länder des subtropischen und tropischen Gürtels verbreitet und vermehrt angebaut.

Heute wird die Guave meist in Südamerika, Afrika, Asien, aber auch in Spanien in Obstplantagen für den Handel angebaut.

Guaven-Anpflanzung Tropenhaus am Rennsteig
Guaven-Anpflanzung Tropenhaus am Rennsteig
Guaven-Fruchtstand
Guaven-Fruchtstand

BOTANIK / AUSSEHEN

Familie

Myrtaceae, Myrtengewächse

Gattung: Psidium

 

Lokale Namen oder internationale Handelsbezeichnungen

deutsch: Guave; span. Guayabe, Guayava, Guayave; engl. Guava; franz. Goayave, Djamboe; port. Goijaba

 

Habitus, Blätter, Blüten

Die Guave ist ein immergrüner, strauchartiger Baum, der von 6m bis zu ca. 13m je nach Sorte an Wuchshöhe erreicht. Die Rinde ist relativ glatt mit leichten Braun- und Grautönen und blättert vom Stamm in Streifen ab. Die Zweige der Guave stehen meist abgewinkelt ab und sind leicht behaart.

Ihre dunkelgrünen Laubblätter haben ungefähr einen 5 bis 8mm langen Stiel und sind 6 bis 12cm lang und dabei 3 bis 6cm breit. Die Blätter haben eine leichte elliptische Form und sind auf der Oberseite angeraut, die Unterseite jedoch ist leicht "filzig" behaart.

Das Blatt hat zwischen 10 bis 15 Seitenrippen, welche von einer Mittelrippe ausgehen. 

Die Netznervatur am Blatt ist deutlich zu erkennen und der Blattrand ist gänzlich randig und je nach Sorte mit scharfer Blattspitze oder stumpf abgerundet.

 

Die Bäume tragen apfel- oder birnenförmige Früchte, mit einer ungenießbaren dünnen, glatten und gelb-grünlicher Schale. Das etwas schleimig-weich erscheinende Fruchtfleisch kann eine lindgrüne bis zartrosa Färbung haben und besitzt im Inneren, eine Vielzahl von relativ harten und kantigen Kernen. Diese sind zwar essbar, stören aber beim Essvergnügen.

 

Guaven-Blüte
Guaven-Blüte
Guaven-Blüte im Tropenhaus am Rennsteig
Guaven-Blüte im Tropenhaus am Rennsteig
befruchtete Guaven-Blüten
befruchtete Guaven-Blüten

ARTEN UND SORTEN

Die Gattung der Psidium beeinhaltet ca. 100 Arten, die sich vom Ursprung primär auf den mittel- und südamerikanischen Raum beschränken.

Die Früchte die bei uns angeboten werden, stammen jetzt sogar aus dem Mittelmeerraum.

Von der Gattung Psidium guajava gibt es zahlreiche Sorten, die fast kein Saatgut mehr enthalten und deshalb durch Stecklinge oder Veredelung vermehrt werden.

 

Guaven-Ernte
Guaven-Ernte
Guaven im Tropenhaus am Rennsteig
Guaven im Tropenhaus am Rennsteig

GESCHMACKS- UND AROMAPROFIL

Reife Guaven haben nicht nur einen moschusartigen Duft, sondern haben ebenso ein sehr saftiges und süßes Aroma, das an Erdbeeren, Birnen, Feigen und Stachelbeeren erinnert. 

Die Sorte Cas (meist aus Costa Rica)wird frisch wie Äpfel verzehrt oder zu Eiscremes, Marmeladen etc. verarbeitet und ist für mich die beste aller Guavensorten.

Sehr überreife Guaven riechen jedoch leicht sauer und man könnte denken, diese seien verdorben.

 

Erdbeerguaven oder kubanische Guaven         (P. littorale) schmecken sehr köstlich erdbeerartig, sind sehr erfrischend und können mit Schale gegessen werden. Schmecken noch besser als die echte Guave.

Wildguaven werden in Südamerika meist für Gelees, Eis und Getränke verabreitet, weil diese pflaumenartigen Früchte gnadenlos sauer sind.

 

Hauptinhaltsstoffe

Guaven beinhalten Calcium, Eisen und   Provitamin A, B und C.

 

aufgeschnittene Guave rotfleischig
aufgeschnittene Guave rotfleischig
kubanische Guaven
kubanische Guaven

VERWENDUNG UND ZUBEREITUNG

Aus Guaven wird bevorzugt Marmelade, Gelees, Speiseeis und Fruchtsäfte hergestellt.

Aber auch in der Produktion von Likören und Wein können sie eine Bedeutung haben.

 

In verschiedenen Ländern wird eine Paste aus Guaven hergestellt, die wiederum als Exportgut zur Joghurt und Speiseeis-herstellung dient.

Die gehandelten Früchte im Handel stammen nicht nur aus Plantagen, sondern auch von Wildsammlungen.

 

Guaven haben eine geringere Bedeutung als frisch verzehrbares Obst, obwohl dies definitiv möglich ist.

Guaven-Ernte rotfleischig
Guaven-Ernte rotfleischig
Guave weißfleischig
Guave weißfleischig